SPD Unterbezirk

Uwe Schwarz gibt UB Vorsitz ab – Frauke Heiligenstadt ist neue Vorsitzende

Nach 26 Jahren gibt Uwe Schwarz den UB Vorsitz ab. Der Landesvorsitzende Stephan Weil bedankte sich für seinen persönlichen Einsatz und überreichte ihm dafür die Willy Brandt Medaille.

Uwe Schwarz bedankte sich bei dem Schatzmeister Rolf Hojnatzki für die 18 jährige Zusammenarbeit und überreichte einen Geldgürtel O). Auch bei Katja bedankte sich Uwe für die langjährige Zusammenarbeit mit den „Drei Affen (nichts hören, -sehen und sagen O)

 

Anschließend wurde Uwe, unter Berücksichtigung seiner Verdienste, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ihm wurde als Abschiedsgeschenk ein Insektenhotel mit roter Einflugschneise überreicht.

Als neue UB Vorsitzende wurde, mit überwältigender Mehrheit (123 von 132 Stimmen), Frauke Heiligenstadt gewählt.

Das Urgestein Paul Traupe (langjährige Geschäftsführer der SPD) wurde von der neuen Vorsitzenden Frauke Heiligenstadt für60 jährige Mitgliedschaft in der SPD geehrt.

An alle SPD-Mitglieder
im Landkreis Northeim
Liebe Genossinnen und Genossen,

11.01.2019
am 11.5.2019 werden wir unseren nächsten ordentlichen SPD-Unterbezirksparteitag mit Vorstandsneuwahlen in Hilwartshausen (Dassel) haben. Dieser Termin liegt in der Schlussphase des für unser Land und für unsere SPD so wichtigen Europawahlkampfes, und ich hoffe, dass der Parteitag uns für die Europawahl am 26.5. auch noch einen Impuls gibt.
Ich habe dem Unterbezirksvorstand in seiner Sitzung am 8. Januar 2019 mitgeteilt, dass ich mich auf dem bevorstehenden Parteitag nicht mehr für das Amt des Unterbezirksvorsitzenden bewer- ben werde. Bevor wilde Spekulationen ins Kraut schießen, halte ich es für meine Pflicht, unseren noch immer über 1.635 Mitgliedern diese Entscheidung direkt mitzuteilen.
Unsere Wahlperioden dauern immer zwei Jahre und es liegen keine großen Wahlkämpfe vor uns. Das ist eine gute Ausgangslage für die „Einarbeitung“ einer neuen Parteiführung. Der darauffol- gende Parteitag findet im 1. Halbjahr 2021 statt, und 2021 werden wir auch Kommunalwahlen und turnusgemäß eine Bundestagswahl haben. In einer solchen Phase ohne Not den Vorsitz zu wechseln wäre weder verantwortungsbewusst noch glaubhaft erklärbar.
Wenn ich also jetzt nochmal für das Amt des UB-Vorsitzenden antreten würde, dann müsste das für wenigstens zwei Wahlperioden sein. Ich werde aber auch nicht jünger und im März dieses Jahres das 62. Lebensjahr vollenden. Ich durfte dann seit dem 24.4.1993, also seit mehr als
26 Jahren, Euer SPD-Kreisvorsitzender sein, solange wie kein Vorsitzender vor mir.
Die hauptberufliche Tätigkeit als Landtagsabgeordneter und die ehrenamtliche Tätigkeit als Vorsitzender unserer Kreistagsfraktion sind Herausforderung und Anstrengung genug. Beides will ich gerne weiter ausfüllen und ansonsten mit Rat und Tat zu Seite stehen, sofern es gewünscht wird. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass der nächste Parteitag ein guter Zeitpunkt für einen Führungswechsel ist und habe dieses der engen Führung auf Unterbezirksebene vor Weihnachten mitgeteilt. Fast alle Ortsvereine haben in den nächsten Monaten ihre Jahreshauptversammlungen und können dort ihre Vorschläge für den nächsten Unterbezirksparteitag erarbeiten.
Lasst mich eins ganz klarstellen. Ich bin weder zu dieser persönlichen Entscheidung gedrängt worden noch scheide ich frustriert oder resignierend aus diesem Amt. Ich brenne nach wie vor für die Grundsätze unserer SPD und werde mit dafür kämpfen, dass die SPD aus ihrem Umfrageloch rauskommt und wir im Landkreis weiterhin die bestimmende Kraft bleiben.
In diesem Sinne Euer
Uwe Schwarz, MdL

Vor 100 Jahren wurde der Northeimer SPD-Ortsverein gegründet

HNA Northeimer Neueste Nachrichten1. Dezember 2018Von Olaf Weiss

NORTHEIM. Die Kreisstadt gilt als sozialdemokratische Hochburg. Dabei hat die älteste Partei Deutschlands erst spät in Northeim Fuß fassen können. Erst in den Wirren der Novemberrevolution von 1918 und damit 55 Jahre nach Gründung des ersten SPD-Vorläufers, des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins, gründete sich ein sozialdemokratischer Wahlverein. Deshalb feiert der SPD-Ortsverein heute, Samstag, sein 100-jähriges Bestehen mit einem Festakt in der Stadthalle.
SCHWIERIGER START
In der Beamten- und Eisenbahnerstadt hatten es die Sozialdemokraten schwer, betont der ehemalige Stadtarchivar Ekkehart Just. „Die Beamten waren im Kaiserreich staatstreu und hatten mit der Sozialdemokratie nicht viel im Sinn.“Außerdem, so erläutert er, war das Kommunalwahlrecht ans Bürgerrecht gekoppelt, das damals nicht jeder mit Volljährigkeit erhielt, sondern verliehen wurde. Voraussetzung war unter anderem Grundeigentum. Damit waren Arbeiter von der Kommunalpolitik ausgeschlossen und hatten es schwer, als lokale politische Kraft wahrgenommen zu werden.
WEIMARER REPUBLIK
„Wacker schlug sich die SPD durch die Weimarer Republik“, berichtet Just. Aber in bürgerlichen Kreisen waren die Sozialdemokraten allerdings, obwohl die Northeimer Genossen moderate Positionen vertraten: „Als die Nazis die Macht auch in der Stadt eroberten, hatten die bürgerlichen Kräfte keine Probleme damit, dass die Sozialdemokraten bei den letzten Wahlen eingeschüchtert und ausgegrenzt, ihnen gleiche Wahlchancen verwehrt wurden.“Trotzdem erreichte die SPD bei den Kommunalwahlen im März 1933 noch 27 Prozent.
POLITISCHER NEUSTART
Der politische Neuanfang nach dem Ende der NS-Diktatur wurde in Northeim maßgeblich von Sozialdemokraten geprägt. Carl Querfurt, der schon vor 1933 politisch aktiv gewesen war, wurde 1945 von den Amerikanern zum Landrat ernannt. Robert Schnabel wurde Polizeichef. Georg Diederichs, der später von 1961 bis 1970 niedersächsischer Ministerpräsident war, bekam das Amt des Bürgermeisters übertragen. Der erste Vorsitzende des im Januar 1946 neu gegründeten SPD-Ortsvereins, Erich Gerlach, wurde 1946 Landrat.
KOMMUNALPOLITIK
Genosse Trend war der SPD in den 50er- und 60er-Jahren wohlgesonnen. Bei den Kommunalwahlen kletterten ihre Stimmenanteile von 36,5 Prozent bis zur absoluten Mehrheit 1972. Prägende SPD-Gestalten dieser Zeit waren die Bürgermeister Heinrich Tolle und Hermann Teuteberg sowie Stadtdirektor Dr. Karl Ahrens. Später dann Werner Hesse, der seit 1961 ein Ratsmandat hatte, zum Fraktionsvorsitzenden aufstieg und 1980 zum Stadtdirektor gewählt wurde.
Im Gegensatz zur Weimarer Zeit, so urteilt Just, entspannte sich das Klima zwischen dem bürgerlichen Lager, das nun von der CDU dominiert wurde, und der SPD. Just: „Die Gegnerschaft war nicht mehr so absolut, aus dem politischen Gegner wurde mit der Zeit das politische Gegenüber.“
GEGENWART
Der Stimmenanteil der SPD bei Kommunalwahlen ist nach den Wortern des ehemaligen Archivars, der selbst SPD-Mitglied ist, von 40+x auf 30+x Prozent gesunken. In dem bunter gewordenen Stadtrat sei es für die Sozialdemokraten, die weiterhin stärkste Fraktion sind, schwerer geworden, Mehrheiten zu organisieren. Statt mit festen Koalitionen geschehe dies nun von Fall zu Fall für einzelne Sachfragen.


„Mehr Rück­grat wa­gen“

Ju­so-Bun­des­vor­sit­zen­der Ke­vin Küh­nert war in Al­ter Wa­che in Nort­heim zu Gast

HNA Northeimer Neueste Nachrichten, Deutschland 26.10.2018 2 Von Jens Döll
Fo­to: Jens Döll

Zu­kunft der SPD: Ke­vin Küh­nert (links) dis­ku­tier­te in Nort­heim mit der ASF-Un­ter­be­zirks­vor­sit­zen­den Sil­via Venn (Mit­te) und Frie­da Rie­gel (rechts), Vor­sit­zen­de der „Ar­beits­ge­mein­schaft 60 +“im Un­ter­be­zirk.
NORT­HEIM. „Bit­te tritt in Zu­kunft noch fre­cher und ve­he­men­ter auf“, for­der­te ei­ne der Zu­hö­re­rin­nen den Bun­des­vor­sit­zen­den der SPD Jung­so­zia­lis­ten (Ju­sos) Ke­vin Küh­nert ver­gan­ge­nen Mitt­woch­abend in der Al­ten Wa­che in Nort­heim auf. Küh­nert, der ge­ra­de auf dem Weg von Berlin in den hes­si­schen Wahl­kampf war, hat auf Ein­la­dung der Ju­sos Nort­heim-Ein­beck und der Ar­beits­ge­mein­schaft So­zi­al­de­mo­kra­ti­scher Frau­en (ASF) im Kreis hier Sta­ti­on ge­macht.
Un­ter die zahl­rei­chen äl­te­ren SPD-An­hän­ger misch­ten sich auch Ju­sos, Mit­glie­der von an­de­ren Par­tei­en und po­li­tisch in­ter­es­sier­te Bür­ger.
Küh­nert, ganz le­ger im
Ka­pu­zen­pull­over statt im Hemd, kam nach ei­ner kur­zen Be­grü­ßung gleich zum The­ma des Abends. Es ge­he heu­te nicht um die Gro­ße Ko­ali­ti­on und nicht um die Per­so­nal­po­li­tik der SPD, bei­des sei­en The­men, die man zu Ge­nü­ge in den Me­di­en ver­fol­gen könn­te. Es ge­he viel mehr dar­um, wie man Men­schen wie­der für Po­li­tik be­geis­tern kön­ne und war­um sich im­mer mehr Men­schen den eta­blier­ten Par­tei­en ab­wen­den.
Ei­ne Ant­wort hat Ke­vin Küh­nert, schnell pa­rat: Die Leu­te füh­len sich miss­ver­stan­den und vie­le kön­nen die Ent­schei­dun­gen der Po­li­tik nicht mehr nach­voll­zie­hen. Als Bei­spiel nann­te er den Die­selskan­dal. Hier müs­se man den Mut ha­ben, die Schul­di­gen zu be­nen­nen und sie auch be­stra­fen. Dem Bür­ger sei nicht be­greif­lich, wie Un­ter­neh­men die Be­trug be­gan­gen ha­ben, jetzt noch ver­tei­digt wer­den. Am En­de müs­se wie­der der Steu­er­zah­ler haf­ten, wäh­rend die Fir­men ih­re Di­vi­den­de stei­gern. Dies sei, sag­te Küh­nert , ein aso­zia­les Ver­hal­ten. Die Teil­neh­mer stimm­ten ihm mit lau­tem Ap­plaus zu.
Auch bei an­de­ren The­men wie Woh­nungs­not, Di­gi­ta­li­sie­rung und Bil­dungs­po­li­tik ge­he es in Wirk­lich­keit um Macht­kon­flik­te in der Ge­sell­schaft. Es müs­se aus­ge­foch­ten wer­den, wer die Macht hat. Re­prä­sen­tiert die Re­gie­rung das Volk oder die Un­ter­neh­men und Ban­ken? Hier müs­se die SPD end­lich wie­der Pro­fil zei­gen und für die Schwä­che­ren da sein, for­der­ten zahl­rei­che der An­we­sen­den in ih­ren Wort­mel­dun­gen.
Dies sei al­ler­dings nicht in der Gro­ßen Ko­ali­ti­on mög­lich. Im Re­gie­rungs­bünd­nis kön­ne die SPD ver­su­chen, an ih­rem Pro­fil zu ar­bei­ten, aber ei­ne wirk­li­che Er­neue­rung kön­ne die SPD nur er­fah­ren, wenn sie nicht mehr mit der CDU/ CSU ko­aliert, sag­te Küh­nert. Auch bei die­sem The­ma stimm­ten zahl­rei­che Zu­hö­rer mit dem Bun­des­vor­sit­zen­den der SPD-Nach­wuchs­or­ga­ni­sa­ti­on über­ein.
Die Zu­kunft, fass­te Ke­vin Küh­nert den Abend zu­sam­men, liegt in den Orts­ver­ei­nen. Die Po­li­tik der SPD brau­che ei­ne Er­neue­rung von un­ten, nicht ei­ne die von der Par­tei­spit­ze in Berlin aus­geht.